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REGIOBRANDING - Wie Kulturlandschaften helfen, Zukunft zu gestalten.

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REGIOBRANDING - Wie Kulturlandschaften helfen, Zukunft zu gestalten.

Kulturlandschaften sind keine Relikte aus vergangenen Tagen; sondern sie leben, machen uns zufrieden und  schenken uns Zuversicht für unsere Zukunft. Mit Regiobranding kreieren wir Wissen, schaffen Verbundenheit und stiften gemeinsam neue Identitäten. So heißt es in einem von vier Erklär-Filmen zum Projekt REGIOBRANDING.

Ende 2014 startete der Forschungsverbund REGIOBRANDING, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb der Fördermaßnahme „Innovationsgruppen für ein nachhaltiges Landmanagement“. Die acht beteiligten Einrichtungen aus Wissenschaft und Praxis wussten: Kulturlandschaft kann Identität stiften und Zukunftschancen für Regionen schaffen. Dieses Potenzial von Kulturlandschaften zu aktivieren, war Aufgabe des inter- und transdisziplinären Teams.

Die Projektpartner*innen erprobten, welche kulturlandschaftlichen Aspekte es genau sind, die die Identifikation stärken. Und: Wie können sie in den Köpfen der Bürger*innen und im Außenbild einer Stadt-Land-Region verankert werden? Dazu wurden die Kulturlandschaften von drei Regionen in den Blick genommen: Griese Gegend-Elbe-Wendland, Lübeck und Nordwestmecklenburg und die Steinburger Elbmarschen. Wissenschaftler*innen arbeiteten die kulturlandschaftlichen Qualitäten der Regionen heraus und brachten ihre Erkenntnisse in einen intensiven Prozess vor Ort ein. Dabei ging es vor allem darum, wie die Bevölkerung ihre Landschaft wahrnimmt, nutzt und wertschätzt. Regionale Werte können nur mit den Menschen vor Ort herausgearbeitet werden – das sahen auch die Praxispartner*innen im Projekt so und initiierten in jeder Region mehrere  Werkstattgespräche und Workshops. Der intensive Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis und zwischen regionalen Akteur*innen und der Bevölkerung führte zu innovativen Projektideen für die nachhaltige Kulturlandschaftsentwicklung, z.B. eine kostenfreie Erstberatung von Nutzern alter Höfe oder ein Wissensportal von und für Bewohner*innen und Gäste.  Deren Umsetzung war eine herausfordernde und spannende Aufgabe für alle beteiligten Partner*innen und Akteur*innen. Sie zeigte Wege auf, wie das regionale Selbstverständnis gestärkt und für eine Kommunikation nach innen und außen eingesetzt werden kann. Einen kleinen Eindruck von den Modellprojekten erhalten Sie hier: produktdatenbank.innovationsgruppen-landmanagement.de/regiobranding

Mit dem Abschluss des Forschungsprojektes im Februar 2019 ist das Thema REGIOBRANDING aber nicht zu Ende. In der Fokusregion Steinburger Elbmarschen gibt es die klare Aussage, weiterzumachen. Bestehende Projekte, wie „Neues Leben auf alten Höfen“ werden fortgesetzt und weitere Ideen vorangetrieben; auch ein fester Ansprechpartner beim Kreis ist benannt. In der Griese Gegend-Elbe-Wendland wird das regionale Wissensportal Elbe505.de weiter gepflegt und befüllt. Unter dem Motto „Identität stiften durch Engagement“ bringen Bürger*innen ihr Wissen ein oder engagieren sich sogar als Elbe505-Reporter*innen. In Lübeck und Nordwestmecklenburg stehen Erholungs- und Mitmachangebote im Vordergrund, z.B. ein interkultureller Treff, bei dem das Thema „Essbare Stadt“ ganz praktisch vermittelt wird. Im Innovationskonzept  des Projektes kann nachgelesen werden, wie ein REGIOBRANDING-Prozess auch in anderen Regionen gelingen kann (www.regiobranding.de/infothek/ergebnisse). Anfragen von Regionen landen fast wöchentlich auf dem Tisch der ehemaligen Projektleiterin – eine schöne Bestätigung zur praktischen Wirksamkeit von Forschung. REGIOBRANDING ist also kein Schubladenkonzept, sondern möglicherweise der Beginn einer neuen regionalen Praktik.

Auch von Forschungsseite wird das Thema „Regionale Identitäten“ noch einmal stärker in den Blick genommen und die Frage gestellt: Können aus der Identifikation mit der eigenen Region neue Impulse für eine nachhaltige Regionalentwicklung gewonnen werden? In einem einjährigen Zukunftsdiskurs mit Wissenschaft und Gesellschaft soll diese Frage beantwortet werde.

 

www.arl-net.de/de/blog/regionale-innovationen-und-identifikation

 

 

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