EE100 - Konkretisierung von Ansatzpunkten einer naturverträglichen Ausgestaltung der Energiewende mit Blick auf strategische Stellschrauben

Prof. Dr. Christina von Haaren
Institut für Umweltplanung, IUP

Die Energiewende ist eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Sie darf jedoch nicht auf Kosten anderer Nachhaltigkeitsziele gehen. Ein Umbau des Energieversorgungssystems muss natur- und landschaftsverträglich unter Berücksichtigung der menschlichen Ansprüche gestaltet werden. Das Projekt „Naturverträgliche Energieversorgung aus 100% erneuerbaren Energien 2050 (EE100)“ hat gezeigt, dass die heute etablierten Erzeugungspfade und Instrumente den Herausforderungen einer solchen mensch- und naturverträglichen Energieversorgung noch nicht genügen. 

Aufbauend auf dem oben genannten Projekt liegt ein erster Untersuchungsschwerpunkt dieser Folgestudie auf der Quantifizierung von naturverträglichen „Reserven“ der Stromproduktion, die in bisherigen Studien noch nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Dies betrifft Energieertragspotenziale alternativer Technologien oder Unsicherheiten in bestehenden Energieszenarien bspw. im Bereich des Artenschutzes. Ebenso ist die Frage der Externalitäten und Kosten eines zukünftig naturverträglichen Energiesystems im Vergleich mit anderen Szenarien zu klären. 

Darüber hinaus soll die naturverträgliche Ausgestaltung von Netzen und Speichern im Energiesystem untersucht werden. Eng gekoppelt hieran ist auch die Frage der Dimensionierung und räumlichen Verteilung der Speicher, deren Einsatz die volatile Produktion bei Wind- und Solarstrom notwendig machen wird. 


Den letzten Untersuchungsschwerpunkt bildet die Kommunikation. Dialoge mit verschiedenen Zielgruppen sollen Konflikte und Hemmnisse beim naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien, bei der Anpassung von Bereitstellungstechnologien sowie eines veränderten, energiebewussteren Verhaltens (Suffizienz) identifizieren helfen. Hierzu werden verschiedene Fachdisziplinen sowie Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft einbezogen.

 
Projektlaufzeit:
2018

Förderung:
Bundesamt für Naturschutz (BfN) <br />im Auftrag des Bundesministeruim für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Partner der Leibniz Universität Hannover
Institut für Umweltplanung, Arbeitsrichtung Landschaftsplanung und Naturschutz (IUP)  
Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI)
Institut für Elektrische Energiesysteme – Fachgebiet Elektrische Energieversorgung (IfES – IEE)
Institut für elektrische Energiesysteme – Fachgebiet Elektrische Energiespeichersysteme (IfES – EES)

Weitere Partner
Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung, Technische Universität Berlin (ILaUP TU Berlin)
Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (Fraunhofer IWES)