Trag- und Verformungsverhalten von Brücken in Holz-Beton-Verbundbauweise unter Berücksichtigung thermischer und hygrischer Einflüsse

Prof. Alexander Furche

Deutschlands Straßenbrücken weisen einen enormen Sanierungsbedarf auf. Der Grund hierfür liegt neben dem hohen Alter der Brücken auch an dem stets wachenden Verkehrsaufkommen. Außerdem fehlten zu Beginn des Spannbetonbaus Erfahrungswerte und wissenschaftliche Erkenntnisse dieser Bauweise, denn etwa 70 % der Brückenflächen deutscher Bundesfernstraßen sind in Spannbetonbauweise errichtet.
Bedingt durch den rasanten Anstieg des Güterverkehrs kommt es dabei zu einer enormen Belastung der Brücken im Bestand. Zur Zeit der Errichtung der meisten Brückenbauwerke war diese Entwicklung des Straßenverkehrs nicht vorauszusehen.

Um die Standsicherheit von Straßenbrücken sicherzustellen kommen neben aufwendigen Sanierungsmaßnahmen auch Ersatzneubaten immer häufiger zum Einsatz. 
Da die Zementherstellung sehr energieintensiv und CO2-lastig ist und die Betonbauweise im Brückenbau weiterhin dominant ist, entsteht ein Spannungsfeld zwischen dem Klimaschutz und der Bauindustrie. 
Um die angestrebten Klimaziele zu erreichen, bedarf es ein Umdenken in der Bauweise von Straßenbrücken. 
Um den Einsatz von Zement auf ein möglichst geringes Maß zu begrenzen und den Baustoff Beton möglichst effizient zu nutzen, stellt die Holz-Beton-Verbund-Bauweise eine Lösung dar.
Bei der Holz-Beton-Verbund-Bauweise werden Holzbalken oder -platten durch geeignete Verbindungsmittel um eine Fahrbahnplatte aus Beton ergänzt, sodass sich ein zusammengesetzter Querschnitt ergibt, bei dem der Beton in der Druckzone und das Holz in der Zugzone des Gesamtquerschnitts liegt.

Somit werden Holz und Beton jeweils so belastet, dass beide Materialien ideal ausgenutzt und somit möglichst schlank ausgebildet werden können.

 

Projektlaufzeit:
2018

Bearbeitung:
Jaouad El Aasmi, M.Sc.

Kooperationspartner:
Leibniz Universität Hannover
Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie
Institut für Massivbau