Möbel für das Welfenschloss

© Foto: Julian Martitz

Im Rahmen des Seminars „Ein Möbel für den Präsidenten“ im Wintersemester 2016 am Institut für Entwerfen und Konstruieren wurden studentische Konzepte zur Möblierung des Lichthofes im Hauptgebäude der Leibniz Universität entwickelt. Der Lichthof des Welfenschlosses dient sowohl als regelmäßiger Veranstaltungsort für Semestereröffnungen, Wissensforen und repräsentative Neujahrs- und Wirtschaftsempfänge als auch als Empfangshalle und täglicher Treffpunkt im Zentrum des Hauptgebäudes.


 

Die Universitätsführung erhoffte sich aus dem Seminar realisierbare Möblierungsvorschläge zur Verbesserung der Präsentations- und Veranstaltungssituation im Lichthof. Im Anschluss an die Veranstaltungsreihe entschied ein mehrköpfiges Preisgericht unter anderem bestehend aus Professoren der Fakultät, Lehrstuhlmitarbeitern, Angestellten der Universität, externen Berufsdesignern sowie dem Universitätspräsidenten Prof. Dr. Volker Epping, welche der zahlreichen studentischen Ideen realisiert werden sollte.
Das Konzept einer multifunktionalen Sitzbank, welche die wechselnden Anforderungen temporärer Veranstaltungen vielseitig erfüllt und darüber hinaus zu einer permanenten Möblierung und Belebung des Lichthofes beiträgt, konnte die Jury überzeugen.

 

In den folgenden Semestern wurde in enger Zusammenarbeit mit Professor Michael Schumacher und Michael Vogt aus der Abteilung für Baukonstruktion sowie mit Tischlermeister Johannes Dehne vom Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen die Konzeptidee zu einem ausgereiften Möbeldesign weiterentwickelt. Verschiedene Prototypen wurden angefertigt und Materialbemusterungen mit dem Präsidenten und Vertretern des Baudezernats der Universität durchgeführt. Die anschließende Serienproduktion der insgesamt 16 Exemplare konnte durch die Unterstützung der Institute für Berufswissenschaften im Bauwesen, für Radioökologie und Strahlenschutz, für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik sowie der Abteilung für Tragwerkslehre des Instituts für Entwerfen und Konstruieren in universitätseigenen Werkstätten gewährleistet werden.

 

 

Das Design der multifunktionalen Möbel ist an die reduzierte Farbwelt des Lichthofes und dessen prägnantes Bodenmotiv angelehnt. So passt es durch seine elegante Anmutung und hochwertige Verarbeitung zur repräsentativen Gestalt des Welfenschlosses. Paarweise aufgestellt bilden die Bänke circa drei Meter lange, mit Leder gepolsterte Sitzflächen, die zum Verweilen, Lesen und Arbeiten einladen.

Durch einen rollbaren Untersatz, der sich bei Bedarf mit speziell angefertigtem Werkzeug ausfahren lässt, können die Bänke von einer einzelnen Person bewegt und neu angeordnet werden. Durch Umdrehen der herausnehmbaren Deckel lassen sich die Bänke mit wenigen Handgriffen zu Bühnenpodesten umbauen und bieten der Universität zu Präsentationen, Vorträgen oder Podiumsdiskussionen vielseitige neue Einsatzmöglichkeiten. Darüber hinaus erlaubt es die stabile Konstruktion aus Eschenholz, zwei oder sogar drei Podeste übereinander zu stapeln. Die hierdurch generierte Tisch- oder Tresenhöhe eignet sich hervorragend zur Nutzung bei Banketts, Buffets oder Sektempfängen.

Seit 2019 ist die neue Lichthofmöblierung im Einsatz. Eine öffentliche Einweihung durch Prof. Dr. Volker Epping fand im Rahmen des Neujahrsempfangs statt.

 

Für die Planung und Produktion der Möbelstücke ist Nils Klinkmann, Absolvent der Fakultät für Architektur und Landschaft, verantwortlich gewesen. Kontaktaufnahmen können an das Dekanat gerichtet werden.

Text: M.Sc. Nils Klinkmann
Fotos: M.Sc. Julian Martitz